Das steinerne Schiff


Siehst du die Männer an den Rudern?
Ich sehe Fels, ich höre Möwen, wie das Meer die Steine schlägt.
Du bist gefahren. Nein, ich schlief.
Die Sonne auf den Planken. Glüht den Kies.
Salz. Ja, das Salz. Hergekommen, weiß ich denn in welchem Koffer.

In drei Stunden, oder sechs. Nach Tagen, Jahren, tausenden.
In Sedimenten stecken Häuser, liegen Schwellen, schön geglättet,
stehen Mauern, ausgerichtet nach der Richtschnur, Türen
knistern in der Kohle, Schläge noch in ausgeglühten Nägeln.
Willkommen und Abschied, ist der Handschlag: Knochenkies.

Gründe. Hat es gegeben.
Erstarren. Es beginnt.
Stein. Dann unter Steinen.
Von hier nach da. Und langsam.
Ich. Stumm im Meer. Es stammelt.

Überm Schulterblatt der Fleck, am Schienbein Narben, Flaum im Nacken.
Stimmen, Worte. Sieh, und wie man Knoten schlägt, hast du gelernt,
Fleisch schneiden, selbst zu lieben, und, von Zahlen eingehegt, vergessen
(wer und was dich nummerierte/ nur hin und wieder), dass es Zahlen gibt.

Das Wachsen und Zerfallen. Aus Wald und Eisen werden Schiffe,
aus den Schiffen, aufgebrauchter Arbeit wachsen Riffe, die das Meer
      zerschneiden.
Möwen schreien und das Meer schlägt um sich, Rost zu Schaum.
Es sind die Gründe, die dich, die mich haben. Außer diesem ist kein Grund.

Im Herbst haushoch am Horizont die Lichter fahren, strahlen Sternenraster.
Einen, dann den andern Stern verschluckt die Nacht, schlägt dunkle Löcher,
rafft hinweg den Rest, geht damit stiften, und das Meer brüllt auf, spuckt Steine.
Dann sehen auf die alte Männer, versonnen, lächeln überm Brettspiel die
      Phaiaken



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